Die Region Siebenbürgen, lateinisch Transylvania („Jenseits der Wälder“), rumänisch Transilvania oder Ardeal, ungarisch Erdély genannt, liegt im Karpatenbogen Rumäniens. In der Antike gehörten weite Teile zur römischen Provinz Dacia, im Mittelalter und in der Neuzeit war Siebenbürgen Teil des Königreichs Ungarn, zeitweise auch ein selbstständiges Fürstentum. Im 18-20. Jahrhundert gehörte es zur Habsburger Monarchie, ab 1867 zu Österreich-Ungarn. Seit 1918/1920 ist Siebenbürgen ein Teil von Rumänien.
Siebenbürgen
Landschaft
Sanfte Hügel eines alten Meeresbodens, umgeben von den Gipfeln der Karpaten, ausgedehnte Wälder, heute noch Lebensraum für Braunbären und Wölfe, weitläufige Weiden mit Schafherden, grasenden Kühen oder Büffelherden, blühende Wiesen und fruchtbare Felder, romantisch gelegene Dörfer, eingebettet in Obst- und Weingärten, zahlreiche befestigte Kirchenburgen und Städte mit mittelalterlichem Kern prägen das einzigartige Landschaftsbild Siebenbürgens.
Ethnien, Religionen und Toleranz
Kennzeichnend für Siebenbürgen ist das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien (Rumänen, Ungarn, Deutsche, Roma, Juden, Armenier u.a.) und Religionen (griechisch-orthodox, römisch-katholisch, griechisch-katholisch, evangelisch-lutherisch, reformiert, antitrinitarisch, mosaisch u.a.), somit der wechselseitige Einfluss auf Geschichte und Kultur und die frühe Herausbildung von Grundsätzen der gegenseitigen Toleranz und der Demokratie. Das erste Toleranzedikt Europas wurde 1568 vom Siebenbürgischen Landtag zu Thorenburg/Turda erlassen.
„Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit,
Früh fasst den staunenden Knaben Schauder der Ewigkeit.“
(Adolf Meschendörfer, Siebenbürgische Elegie)
Siebenbürger Sachsen
Die Siebenbürger Sachsen sind neben den Deutschbalten die älteste deutsche Siedlergruppe im östlichen Europa. Sie haben im Laufe der Jahrhunderte, im Zusammenwirken mit anderen Ethnien und Kulturen, eine eigenständige politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung entfaltet, eigene Dialekte entwickelt und die deutsche Sprache bewahrt.
Kirchenburgen und Glaube
Zur Verteidigung gegen auswärtige Invasoren (z.B. die Osmanen) entstand ein dichtes Netz an Kirchenburgen und mauerbewehrten Städten. Im 16. Jahrhundert wurden die Siebenbürger Sachsen geschlossen evangelisch. Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“ wurde ihr beliebtestes Kirchenlied.
Eigenständigkeit, Gemeinschaft, Tradition
Die Siebenbürger Sachsen haben sich jahrhundertelang selbst verwaltet und eine eigenständige wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Entwicklung erlebt, von der Zeit der kommunistischen Diktatur abgesehen. Jahrhundertealtes Brauchtum, Traditionen und Trachten, ausgewogene Einrichtungen der gegenseitigen Hilfe und des sozialen Zusammenhalts wie Nachbarschaften, Heimatortsgemeinschaften, kulturelle und karitativ wirkende Vereine, die auf ehrenamtlichem Engagement gründen, sind heute noch Ausdruck des ausgeprägten Gemeinschaftssinns der Siebenbürger Sachsen.
Bildung und deutsche Kultur
Die Siebenbürger Sachsen haben aus ihren westeuropäischen Herkunftsgebieten mittelalterliche Dialekte mitgebracht und entwickelt. Ihr Schulwesen wurde ab dem 14. Jahrhundert ausgebaut. Der ständige Kontakt zur Urheimat durch Handel, Studium oder Gesellenwanderungen trug dazu bei, dass der Kulturaustausch mit Deutschland und die deutsche Sprache über Jahrhunderte bewahrt wurden.
Kriege und Aussiedlung
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten rund 250.000 Siebenbürger Sachsen im Karpatenbogen. Verluste während des Krieges, Flucht und Deportation in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Enteignung und Entrechtung während der kommunistischen Diktatur 1945 -1989 und die verstärkte Aussiedlung danach veränderten das demographische Bild in Siebenbürgen
Politische Präsenz
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten die siebenbürgisch-sächsischen Flüchtlinge und Aussiedlerverbände in Deutschland, Österreich, den USA und Kanada, die ihre Interessen vertreten. Im Dezember 1989 wurde das „Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien“ gegründet. 2014 wurde Klaus Johannis, ein Siebenbürger Sachse, Staatspräsident Rumäniens.
Aussiedler und Vermittler
Ca. 200.000 Siebenbürger Sachsen leben heute in Deutschland, ein geringer, aber sehr aktiver Teil lebt in Rumänien, weitere in Österreich, den USA, Kanada und anderen Ländern. Die Siebenbürger Sachsen wirken heute, wie früher, als Vermittler zwischen den Ethnien und Kulturen Siebenbürgens und als Brückenbauer zwischen Ost und West.
Landler
„Landler“ werden die im 18. Jahrhundert nach Siebenbürgen deportierten evangelischen Transmigranten genannt. Sie stammen aus Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark, vor allem aber aus dem Salzkammergut. Inmitten der Siebenbürger Sachsen haben sie ihre altösterreichische Eigenständigkeit in Tracht, Mundart und Lebensweise über Jahrhunderte bewahrt.
Siebenbürgen
Die Region Siebenbürgen, lateinisch Transylvania („Jenseits der Wälder“), rumänisch Transilvania oder Ardeal, ungarisch Erdély genannt, liegt im Karpatenbogen Rumäniens. In der Antike gehörten weite Teile zur römischen Provinz Dacia, im Mittelalter und in der Neuzeit war Siebenbürgen Teil des Königreichs Ungarn, zeitweise auch ein selbstständiges Fürstentum. Im 18-20. Jahrhundert gehörte es zur Habsburger Monarchie, ab 1867 zu Österreich-Ungarn. Seit 1918/1920 ist Siebenbürgen ein Teil von Rumänien.
Landschaft
Sanfte Hügel eines alten Meeresbodens, umgeben von den Gipfeln der Karpaten, ausgedehnte Wälder, heute noch Lebensraum für Braunbären und Wölfe, weitläufige Weiden mit Schafherden, grasenden Kühen oder Büffelherden, blühende Wiesen und fruchtbare Felder, romantisch gelegene Dörfer, eingebettet in Obst- und Weingärten, zahlreiche befestigte Kirchenburgen und Städte mit mittelalterlichem Kern prägen das einzigartige Landschaftsbild Siebenbürgens.
Ethnien, Religionen und Toleranz
Kennzeichnend für Siebenbürgen ist das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien (Rumänen, Ungarn, Deutsche, Roma, Juden, Armenier u.a.) und Religionen (griechisch-orthodox, römisch-katholisch, griechisch-katholisch, evangelisch-lutherisch, reformiert, antitrinitarisch, mosaisch u.a.), somit der wechselseitige Einfluss auf Geschichte und Kultur und die frühe Herausbildung von Grundsätzen der gegenseitigen Toleranz und der Demokratie. Das erste Toleranzedikt Europas wurde 1568 vom Siebenbürgischen Landtag zu Thorenburg/Turda erlassen.
„Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit,
Früh fasst den staunenden Knaben Schauder der Ewigkeit.“
(Adolf Meschendörfer, Siebenbürgische Elegie)
Siebenbürger Sachsen
Die Siebenbürger Sachsen sind neben den Deutschbalten die älteste deutsche Siedlergruppe im östlichen Europa. Sie haben im Laufe der Jahrhunderte, im Zusammenwirken mit anderen Ethnien und Kulturen, eine eigenständige politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung entfaltet, eigene Dialekte entwickelt und die deutsche Sprache bewahrt.
Kirchenburgen und Glaube
Zur Verteidigung gegen auswärtige Invasoren (z.B. die Osmanen) entstand ein dichtes Netz an Kirchenburgen und mauerbewehrten Städten. Im 16. Jahrhundert wurden die Siebenbürger Sachsen geschlossen evangelisch. Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“ wurde ihr beliebtestes Kirchenlied.
Eigenständigkeit, Gemeinschaft, Tradition
Die Siebenbürger Sachsen haben sich jahrhundertelang selbst verwaltet und eine eigenständige wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Entwicklung erlebt, von der Zeit der kommunistischen Diktatur abgesehen. Jahrhundertealtes Brauchtum, Traditionen und Trachten, ausgewogene Einrichtungen der gegenseitigen Hilfe und des sozialen Zusammenhalts wie Nachbarschaften, Heimatortsgemeinschaften, kulturelle und karitativ wirkende Vereine, die auf ehrenamtlichem Engagement gründen, sind heute noch Ausdruck des ausgeprägten Gemeinschaftssinns der Siebenbürger Sachsen.
Bildung und deutsche Kultur
Die Siebenbürger Sachsen haben aus ihren westeuropäischen Herkunftsgebieten mittelalterliche Dialekte mitgebracht und entwickelt. Ihr Schulwesen wurde ab dem 14. Jahrhundert ausgebaut. Der ständige Kontakt zur Urheimat durch Handel, Studium oder Gesellenwanderungen trug dazu bei, dass der Kulturaustausch mit Deutschland und die deutsche Sprache über Jahrhunderte bewahrt wurden.
Kriege und Aussiedlung
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten rund 250.000 Siebenbürger Sachsen im Karpatenbogen. Verluste während des Krieges, Flucht und Deportation in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Enteignung und Entrechtung während der kommunistischen Diktatur 1945 -1989 und die verstärkte Aussiedlung danach veränderten das demographische Bild in Siebenbürgen
Politische Präsenz
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten die siebenbürgisch-sächsischen Flüchtlinge und Aussiedlerverbände in Deutschland, Österreich, den USA und Kanada, die ihre Interessen vertreten. Im Dezember 1989 wurde das „Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien“ gegründet. 2014 wurde Klaus Johannis, ein Siebenbürger Sachse, Staatspräsident Rumäniens.
Aussiedler und Vermittler
Ca. 200.000 Siebenbürger Sachsen leben heute in Deutschland, ein geringer, aber sehr aktiver Teil lebt in Rumänien, weitere in Österreich, den USA, Kanada und anderen Ländern. Die Siebenbürger Sachsen wirken heute, wie früher, als Vermittler zwischen den Ethnien und Kulturen Siebenbürgens und als Brückenbauer zwischen Ost und West.
Landler
„Landler“ werden die im 18. Jahrhundert nach Siebenbürgen deportierten evangelischen Transmigranten genannt. Sie stammen aus Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark, vor allem aber aus dem Salzkammergut. Inmitten der Siebenbürger Sachsen haben sie ihre altösterreichische Eigenständigkeit in Tracht, Mundart und Lebensweise über Jahrhunderte bewahrt.